Akustische Täuschungen. Doppler-Effekt, Residualtöne und Melodien mit Oktavsprüngen
Meta Bransche
Studienarbeit aus dem Jahr 2022 im Fachbereich Musikwissenschaft - Systematische Musikwissenschaft, Note: 1,3, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Sprache: Deutsch, Abstract: Mit akustischen Täuschungen können unterschiedliche Phänomene beschrieben werden, die zum einen durch die Physiologie des menschlichen Ohres, zum anderen durch die Sinnesverarbeitung im menschlichen Gehirn selbst, oder aber auch durch die Interaktion und Manipulation verschiedener Frequenzen entstehen. Philosophisch betrachtet, könnte man meinen, dass Klang an sich eine akustische Täuschung sei, die abhängig von der Lokalität ist. Im moleküllosen Vakuum des Weltalls, ein milliardenfach größerer Raum im Vergleich zur Erde, existiert kein für Menschen wahrnehmbarer Klang, da die Ausbreitung des Schalls von einem Medium abhängig ist, dass in Wellen versetzt werden kann. Lediglich mittels Technologien „übersetzte“ Schallwellen können aus dem Weltall für Menschen hörbar gemacht werden – hier handelt es sich meist um Radiowellen oder elektromagnetische Wellen, die für ein Klangerlebnis der großen leeren Weite in ein hörbares Frequenzspektrum konvertiert werden. Die Ausbreitung des Schalls ist an die Gegebenheiten einer Atmosphäre gebunden. Würde ein Mensch, geboren und aufgewachsen auf einer interstellaren Raumfahrtsmission, möglicherweise sagen, dass die Klänge auf der Erde allesamt akustische Täuschungen seien? Vermutlich.