Der metaethische Diskurs tendiert dazu, das moralische Urteil entweder kognitivistisch als theoretisches Urteil oder non-kognitivistisch als Ausdruck motivationaler Einstellungen aufzufassen. Gudmundssons Studie widerspricht dieser Zweiteilung, indem sie für eine Dreiteilung in theoretischen Kognitivismus, Non-Kognitivismus und praktischen Kognitivismus plädiert. Auf der Grundlage einer umfassenden Landkarte des metaethischen Diskurses arbeitet der Autor die Grundstrukturen dieser drei Theoriegattungen heraus und argumentiert für ein praktisch-kognitivistisches Verständnis des moralischen Urteils, welches die Einheit der Güte unseres Handelns und der Wahrheit moralischer Urteile begründet.