Der Mensch und die Kunst bei Friedrich Schleiermacher
<p>Nach dem Erscheinen der beiden Vorlesungsbände zur Psychologie (KGA II/13) und zur Ästhetik (KGA II/14) im Rahmen der Kritischen Gesamtausgabe der Werke Friedrich Daniel Ernst Schleiermachers liegen verbindliche und vollständige Textgrundlagen vor, die dazu einladen, sich den anthropologischen und ästhetischen Themen Schleiermachers neu zuzuwenden. </p> <p>Von DER Anthropologie Schleiermachers kann nicht gesprochen werden. Er selbst hat eine solche Disziplin nur randständig und wenig konturiert beschrieben. Gleichwohl durchziehen Menschenbildannahmen sein philosophisches und theologisches Werk. Entsprechend breit fächern sich die Beiträge auf und beleuchten anthropologische Fragen aus pädagogischer, theologischer oder psychologischer Sicht und bauen Brücken zu zeitgenössischen (etwa Friedrich Heinrich Jacobi) oder späteren (Ernst Cassirer) Entwürfen. </p> <p>Ästhetik ist die letzte philosophische Disziplin, die Schleiermacher in den Zyklus seiner philosophischen Vorlesungen aufnahm, wobei er über ihre ethische Fundierung bereits in seinen ersten Hallenser Vorlesungen reflektierte. Die Beiträge zur Ästhetik schlagen einen Bogen von der Urbildtheorie, der Praktischen Theologie und der Musikrezeption Schleiermachers bis hin zur Kunsttheorie von Aby Warburg. </p>