Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Ethnologie / Volkskunde, Note: 1,0, Leopold-Franzens-Universität Innsbruck, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Antichrist (auch Widerchrist, Endchrist) ist eine Figur der christlichen Apokalyptik, die als Gegenspieler und Gegenmacht Jesu Christi vor dessen Wiederkunft erwartet wird. Der Begriff stammt aus dem Neuen Testament (NT) und bezeichnet dort einen Menschen, der „gegen den [von Gott] Gesalbten“ auftritt und falsche Lehren über ihn verbreitet. Fast immer geht es in den verschiedenen Darstellungen des Antichristen um einen endzeitlichen Kampf. Der Begriff wird in der Christentumsgeschichte auf viele verschiedene Personen und Mächte der jeweils überschaubaren Gegenwart bezogen und ausgedeutet. Auch neuzeitliche europäische Kulturphilosophie und Literatur haben sich mit ihm befasst.In der vorliegenden Arbeit werde ich versuchen zunächst einen geschichtlichen Abriss über das Auftreten des Antichristen zu zeichnen, der von den Anfängen des Judentums bis in die Gegenwart reichen soll. Es ist verständlich, dass es den Umfang der Arbeit übersteigen würde, hier jeden relevanten Abschnitt in den Epochen detailliert darzustellen. Weiters werde ich auf die verschiedenen Gestalten und Wahrnehmungen des Antichristen eingehen. Hierzu bediene ich mich vor allem Erzählungen und Darstellungen in der Literaturgeschichte.Der letzte Punkt der vorliegenden Arbeit behandelt das Wirken des Antichristen. Wie wird der Antichrist in den Prophezeiungen beschrieben, was wird auf die Menschen zukommen? Um die Aktualität antichristlicher Vorstellungen zu zeigen, möchte ich abschließend versuchen, einen Bogen von der Kirche hin zur Politik zu spannen. Welche Rolle spielen antichristliche Vorstellungen auf den Bühnen der Weltpolitik?